Die Fußbodenheizung wird immer mehr der herkömmlichen Heizung vorgezogen. Es gibt keine Staubaufwirbelung mehr, die Wärme wird gleichmäßig als „milde Strahlungswärme“ abgegeben, die räumliche Gestaltungsfreiheit (Heizkörper entfallen ja) sowie der höhere Wiederverkaufswert sind nur einige Vorteile dieses Heizsystems.
Im oder unter dem Heizestrich werden Rohre aus überwiegend Kunststoff oder seltener Kupfer verlegt. Als Kunststoff kommen verschiedene Materialien zum Einsatz. Der am meisten verwendete Kunststoff ist das vernetzte, sauerstoffdichte (ansonsten Korrosionsgefahr im Heizungskessel) Polyethylen (PE-X). Die Verlegung erfolgt entweder modular, mäanderförmig oder bifilar (Schneckenform). Der bifilaren Verlegung wird nach Möglichkeit der Vorrang gegeben, da mit dieser Verlegeart eine gleichmäßige Wärmeverteilung im beheizten Raum erreicht wird. Die modulare Verlegung erfolgt auch bei der Betonkernaktivierung. Die Fußbodenheizung wird nochmals in Nasssysteme (Zementestrich oder Anhydritestrich, sehr häufig aufgrund der besseren Wärmeübertragung in Fließestrich) und Trockensysteme (Trockenestrichplatten) unterschieden. Beim Nasssystem werden die Rohre im Estrich installiert
Nasssystem
Beim Nasssystem gibt es dabei verschiedene Möglichkeiten, um das Rohr im Estrich zu fixieren:
- die Rohre werden auf Trägermatten aus Stahl mit Klammern befestigt
- die Rohre werden auf Klemmschienen aus Stahl oder Kunststoff befestigt
- die Rohre werden mit Klammern auf einer Trägerdämmung befestigt (wegen der Beschädigung der Schutzschicht zur Dämmung und der Dämmung eigentlich nicht zulässig)
- die Rohre werden zwischen eine Stahlwabenplatte eingefädelt
Trockensysteme
Beim Trockensystem befinden sich die Rohre unterhalb des Heizestrichs. Die Befestigung erfolgt dort in Noppenplatten oder der Trägerdämmung, die mit Nuten und Wärmeleitlamellen ausgestattet ist. Die Wärmeleitlamellen sollen der besseren Wärmeverteilung dienen. Das Trockensystem eignet sich für niedrige Fußbodenaufbauten und hat ein geringes Gewicht. Es wird vorwiegend in der Gebäudemodernisierung eingesetzt. Trockensysteme können auch mit direkt aufgelegten Oberböden (Estrichziegeln, Fliesen, schwimmendes Parkett und Laminat) ausgeführt werden und führen dadurch zu einer weiteren Reduzierung der Vorlauftemperatur und zu einer schnelleren Auf- und Abheizphase. Eine weitere Variante der Trockensysteme besteht aus Trockenestrichplatten mit einer vorgefertigten Fräsung, die die Heizungsrohre fixiert. So fasst dieses System die vormals getrennten Komponenten, Trockenestrichplatten und Fußbodenheizung, früherer Systeme zusammen. Die geringe Montagezeit kommt besonders Architekten zugute, welche in öffentlichen Einrichtungen, wie Schulen und Kindergärten, nur die Ferien zur Verfügung haben. Außerdem kann dieses vereinfachte System auch vom Privatmann verlegt werden, sodass der „Häuslebauer“ nur noch für die Rohranschlüsse einen Heizungsbauer benötigt.
Neuere Fußbodenheizungssysteme werden verstärkt für die Gebäuderenovierung konzipiert, ohne dabei in die bestehenden Fußbodenaufbauten einzugreifen. Dabei entstehen sehr niedrige Aufbauhöhen ab ca. 8 mm. Eine spezielle Ausgleichsmasse ist die Grundlage für den Bodenbelag.